Junior Depot – die beste Geldanlage für Kinder?

Picture of Vivien H.
Vivien H.
Inhalt

Das Junior Depot gilt als sichere und effektive Möglichkeit, Vermögen für die eigenen Kinder aufzubauen. Wir schauen uns heute das Junior Depot einmal genauer an und zeigen dir, welche Vor- und Nachteile wir von Familienvorsorge bei dieser Form der Geldanlage sehen und wieso du gerade ab 2026 deine Anbieter im Auge behalten solltest.

Was ist ein Junior Depot?

Grob gesagt, ist ein Junior Depot ein Wertpapierdepot, das speziell für Kinder eingerichtet wird. Ziel ist es, langfristig Kapital anzusparen. Davon sollen dann beispielsweise größere Ausgaben, wie der Führerschein, die erste eigene Wohnung oder ein Studium finanziert werden. Das Junior Depot bietet aber auch einen guten Start, dem eigenem Kind eine Vermögensgrundlage zur Volljährigkeit zu schenken.

Das Besondere am Junior Depot ist, dass es auf den Namen des Kindes läuft. Es gehört rechtlich dem Kind, wird jedoch von den gesetzlichen Vertretern, meist den Eltern, bis zur Volljährigkeit verwaltet. Diese rechtliche Struktur schützt das angesparte Vermögen vor einer anderweitigen Verwendung und stellt sicher, dass es ausschließlich dem Kind zugutekommt. Eltern, Großeltern oder andere Verwandte können in regelmäßigen Abständen Geld einzahlen, das dann in Aktien, Fonds, ETFs oder andere Anlageformen investiert wird.

Ziel ist es, durch eine clevere Anlage-Strategie das Vermögen langfristig wachsen zu lassen. Der langfristige Anlagehorizont bietet dabei besonders große Chancen, vom Zinseszins-Effekt zu profitieren.

Ein lächelndes Kind hält ein rosa Sparschwein in den Händen, symbolisch für das Thema Junior Depot und frühzeitiges Sparen für Kinder. © Adobe Stock, FAMILY STOCK
Ein Junior Depot unterscheidet sich in einigen Merkmalen zum klassischen Depot für Erwachsene.

Merkmale eines Junior Depots

Ein Junior Depot unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten von einem klassischen Wertpapierdepot.

Inhaberschaft und Verwaltung



Das Depot wird auf den Namen des Kindes eröffnet. Das bedeutet, das Geld, was auf dem Junior Depot liegt, gehört rechtlich dem Kind. Bis zur Volljährigkeit übernehmen die gesetzlichen Vertreter, in den meisten Fällen die Eltern, die Verwaltung. Sie treffen die Entscheidung über Einzahlungen, Käufe und Verkäufe von Wertpapieren.

Zweckgebundenheit

Anders als bei klassischen Wertpapierdepots darf das Vermögen im Junior Depot nur im Interesse des Kindes verwendet werden. Das bedeutet, Entnahmen für private Zwecke der Eltern sind nicht zulässig. Das Geld ist somit vor fremder Verfügung geschützt und kommt auch wirklich später dem Kind zugute. Mit Erreichen des 18. Lebensjahres erhält dein Kind die vollständige Kontrolle über das Depot und kann über das Vermögen frei verfügen.

Anlagemöglichkeiten

Mit dem Junior Depot hast du eine große Fläche an Anlagemöglichkeiten wie zum Beispiel Aktien, ETFs, Fonds und Anleihen. Bei vielen Anbietern kannst du außerdem einen Sparplan einrichten, mit dem du eine automatisierte Geldanlage hast. Also beispielsweise monatlich eine bestimmte Summe automatisiert investierst.

Steuerliche Besonderheiten

Kinder haben einen Anspruch auf einen eigenen Sparerpauschbetrag von 1000 € pro Jahr. Das ist ein steuerlicher Freibetrag, der auf Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne angewendet wird. Kapitalerträge, also Dividenden oder Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren, bleiben bis 1000 € im Jahr steuerfrei. 



Sie haben nicht nur Anspruch auf den Sparerpauschbetrag, sondern auch auf den jährlichen Grundfreibetrag, der für 2024 bei 11.604 € liegt. Dieser Grundfreibetrag bezieht sich auf das gesamte steuerpflichtige Einkommen, zu dem auch Kapitalerträge gehören können. Wenn dein Kind also keine weiteren Einkünfte, wie etwa aus einem Nebenjob, hat, können Kapitalerträge bis zur Höhe des Grundfreibetrages ebenfalls steuerfrei bleiben. 



Wenn das Junior Depot deines Kindes zum Beispiel 2000 € Kapitalerträge im Jahr generiert, sind davon 1000 € durch den Sparerpauschbetrag steuerfrei. Die restlichen 1000 € fallen unter den Grundfreibetrag, solange dein Kind keine weiteren Einkünfte hat. Auch diese sind steuerfrei. In diesem Szenario zahlt das Kind keine Steuern auf die gesamten 2000 € Kapitalerträge. 



Sobald die Kapitalerträge des Kindes den Sparerpauschbetrag und den Grundfreibetrag übersteigen, fällt – genau wie bei anderen Depots – die Kapitalertragsteuer von 25 % an, plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.

Warum sind die steuerlichen Vorteile bei einem Junior Depot höher als bei einem Erwachsenen-Depot?

Der entscheidende Unterschied zwischen einem Erwachsenen-Depot und einem Junior Depot liegt in der Kombination der steuerlichen Freibeträge. Während bei einem Erwachsenen-Depot lediglich der Sparerpauschbetrag von 1.000 € pro Jahr genutzt werden kann, profitieren Kinder mit einem Junior Depot zusätzlich vom Grundfreibetrag, der 2024 bei 11.604 € liegt. Da Kinder in der Regel keine weiteren Einkünfte wie Gehalt oder Renten haben, können sie ihre Kapitalerträge vollständig unter diesen beiden Freibeträgen versteuern. Das führt dazu, dass beim Junior Depot oft deutlich höhere Kapitalerträge steuerfrei bleiben als bei einem Erwachsenen-Depot, wo der Grundfreibetrag meist durch das reguläre Einkommen bereits ausgeschöpft ist.

Steuerlich profitierst du bei einem Junior Depot also am meisten, solange die Kapitalerträge den Sparerpauschbetrag von 1.000 € und den Grundfreibetrag von 11.604 € (Stand 2024) nicht überschreiten, da keine Kapitalertragssteuer anfällt. Das bedeutet: Solange dein Kind keine weiteren Einkünfte hat und die Kapitalerträge innerhalb dieser Freibeträge bleiben, ist ein Junior Depot eine besonders attraktive Möglichkeit, steuerfrei Vermögen für die Zukunft aufzubauen. Sobald die Erträge über diese Grenzen hinausgehen, wird der überschüssige Betrag – wie bei jedem anderen Depot auch – mit der Kapitalertragsteuer von 25 % besteuert.

Welche Alternativen gibt es zum Junior Depot, wenn die Freibeträge überschritten werden?

Ein Junior Depot ist vor allem für moderate Kapitalerträge innerhalb der Freibeträge sinnvoll. Wenn jedoch hohe Summen angespart werden sollen, können andere Anlageformen je nach steuerlicher Situation, Flexibilität und Anlageziel bessere Alternativen darstellen.

Optionen wären zum Beispiel:

  • Elterndepot mit Schenkung
  • Steueroptimierte Anlageprodukte
  • Beteiligung am Familienvermögen
  • Bildungssparpläne

 

Ob es sinnvollere Alternativen zur Geldanlage für Kinder gibt, wenn die Kapitalerträge den Sparerpauschbetrag und den Grundfreibetrag überschreiten, hängt stark von den individuellen Umständen ab. Es gibt keine pauschal „bessere“ Lösung, aber bestimmte Alternativen können je nach Ziel und steuerlicher Situation vorteilhafter sein. Hier ist eine individuelle Beratung durch einen Finanz- oder Steuerexperten sehr sinnvoll.

Übernimm die Kontrolle über eure finanzielle Absicherung!
Finde heraus, wie du eure Vorsorge planst, gezielt investierst und die besten Finanzlösungen für euch findest – Schritt für Schritt.

Vorteile des Junior Depots

Natürlich wartet das Junior Depot auch mit einer zahlreichen Liste an Vorteilen auf, die es besonders attraktiv als Wahl für viele Familien macht. Hier sind die wichtigsten Vorteile im Detail:

  1. Du hast einen langfristigen Vermögensaufbau für dein Kind

    Durch die frühe Anlage von Kapital, etwa in ETFs, Aktien oder Fonds, kann der Zinseszins-Effekt über die Jahre enorme Renditen erzielen. Das Junior Depot ermöglicht es, bereits kleine Beträge regelmäßig anzulegen und so ein erhebliches Vermögen bis zur Volljährigkeit deines Kindes aufzubauen.

  2. Du kannst steuerliche Vorteile nutzen


    Wie oben ausführlich erklärt, profitieren Kinder von zwei steuerlichen Freibeträgen: dem Sparerpauschbetrag und dem Grundfreibetrag. Solange die Kapitalerträge innerhalb dieser Grenzen bleiben, fallen keine Steuern an. Gerade für Familien mit einem langfristigen Anlagehorizont ist das ein großer Vorteil.

  3. Das Vermögen des Kindes ist geschützt


    Das Vermögen im Junior Depot gehört rechtlich dem Kind und darf ausschließlich in dessen Interesse verwendet werden. Dadurch ist das Geld vor einer missbräuchlichen Verwendung durch Dritte oder sogar vor Gläubigern der Eltern geschützt.

  4. Du hast eine hohe Flexibilität in der Geldanlage


    Ein Junior Depot bietet eine breite Palette an Anlagemöglichkeiten, darunter Aktien, ETFs, Fonds und Anleihen. Zudem ermöglichen Sparpläne eine automatisierte und regelmäßige Geldanlage, die an die finanziellen Möglichkeiten der Familie angepasst werden kann.

  5. Es herrscht eine langfristige Planungssicherheit


    Ein Junior Depot ist ein klar strukturierter Weg, um langfristig Vermögen aufzubauen. Es eignet sich hervorragend für größere Ziele wie die Finanzierung eines Studiums, eines Führerscheins oder eines Auslandsaufenthalts.
Mutter und Sohn stapeln Münzen, symbolisch für finanzielle Bildung und Vorsorge.
Bei einem Junior Depot geht das angesparte Vermögen mit Erreichen der Volljährigkeit an dein Kind. © Adobe Stock, Zarina Lukash

Nachteile des Junior Depots – es ist nicht alles Gold, was glänzt

Ein Junior Depot bietet solide Vorteile für den langfristigen Vermögensaufbau von Kindern. Gerade online wird das Junior Depot oft als beste Option für die eigenen Kinder und Enkelkinder beworben. Dabei hat auch diese Art der Geldanlage einige Nachteile, über die du dich informieren solltest. Am Ende kommt es immer sehr individuell auf die eigene Situation, die eigenen Wünsche und Vorstellungen an.

  1. Du hast auch bei Notfällen keinen Zugriff auf das angesparte Vermögen 


    Das im Junior Depot angesparte Vermögen gehört rechtlich dem Kind und darf ausschließlich zu dessen Gunsten verwendet werden. Das bedeutet, auch wenn du und deine Familie in einer finanziellen Notsituation oder einem Engpass steckt, kannst du nicht auf das Vermögen im Junior Depot zugreifen oder darüber frei verfügen. Diese Einschränkung kann dich und deine Familie in der finanziellen Flexibilität beeinträchtigen.
  2. Automatischer Übergang des gesamten Vermögens an das Kind mit Eintritt der Volljährigkeit


    Was viele als einen Vorteil sehen, kann auch zum Nachteil werden. Denn sobald dein Kind das 18. Lebensjahr erreicht, hat es uneingeschränkten Zugriff auf das angesparte Geld. Ganz egal, ob es das Geld für sinnvolle Zwecke, wie eine Ausbildung oder einen Führerschein nutzt, oder sich damit Konsumgüter, wie zum Beispiel Kleidung oder sogar Drogen und Alkohol kauft. Als Elternteil hast du nicht mehr die Kontrolle und läufst Gefahr, dass das Geld leichtfertig ausgegeben wird.
  3. Du hast einen erhöhten und oft komplexen Verwaltungsaufwand


    Die Eröffnung und Verwaltung eines Junior Depots erfordert Zeit und finanzielle Bildung. Denn die meisten Anbieter von Junior Depots setzen auf Selbstbedienung. Eltern müssen sich mit verschiedenen Anlageprodukten, steuerlichen Aspekten und der regelmäßigen Überwachung des Depots auseinandersetzen. Das ist zeitaufwändig und gerade bei Einsteigern oft mit Fehlern verbunden. Oft wird auch der Einsatz von Robo-Advisors genutzt, weshalb wenig individuelle Strategien vorgeschlagen werden. Im schlimmsten Fall können diese sogar Verluste bringen.
  4. Kapitalerträge über dem Freibetrag werden besteuert 


    Ein Junior Depot bietet steuerliche Vorteile, solange die Erträge unter dem Sparerpauschbetrag und dem Grundfreibetrag bleiben. Überschreiten die Erträge jedoch diese Grenzen, wird der überschüssige Betrag mit der Kapitalertragsteuer von 25 %, dem Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls der Kirchensteuer belastet. Das schmälert die Nettorendite spürbar, vor allem bei höheren Anlagebeträgen. 



    Während der Ansparphase können steuerliche Belastungen auch durch Umschichtungen innerhalb des Depots entstehen. Ein Beispiel ist der Wechsel eines ETFs: Solch ein Wechsel wird steuerlich als Verkauf und anschließender Kauf gewertet. Gewinne aus dem Verkauf werden direkt versteuert, selbst wenn das Geld anschließend wieder reinvestiert wird. Dieser Mechanismus kann besonders bei einem langfristigen Vermögensaufbau problematisch sein, da die Rendite durch solche steuerlichen Abzüge kontinuierlich geschmälert wird. 



    Zusätzlich bedeutet die Besteuerung von Erträgen oberhalb der Freibeträge einen höheren Verwaltungsaufwand, da solche Kapitalerträge in der Steuererklärung berücksichtigt werden müssen. Für Eltern, die langfristig und steueroptimiert für ihre Kinder sparen möchten, ist es daher ratsam, mögliche Umschichtungen und Ertragsprognosen sorgfältig zu planen. Mit einer durchdachten Strategie lässt sich der steuerliche Einfluss minimieren und der Vermögensaufbau effizienter gestalten.

Gebühren und Kosten im Junior Depot – warum du auch auf versteckte Kosten achten solltest

Wenn du überlegst, ein Junior Depot zu eröffnen, ist es wichtig, dir nicht nur die Vorteile anzusehen, sondern auch die möglichen Kosten und Gebühren. Besonders in den letzten Jahren hat ein Modell namens Payment for Order Flow (PFOF) bei einigen Brokern für Diskussionen gesorgt – und ab 2026 wird es sogar in der EU verboten. Aber was bedeutet das eigentlich für dich und dein Junior Depot?

Was ist PFOF und warum ist es wichtig?

Viele günstige Broker haben bisher mit PFOF gearbeitet. Das heißt: Sie bekommen Geld von bestimmten Handelsplätzen dafür, dass sie deine Aufträge dorthin weiterleiten. Für dich sieht das super aus, denn dadurch können diese Broker niedrige oder sogar keine Gebühren für Junior Depots anbieten. Aber der Haken ist, dass die Ausführungskurse – also der Preis, zu dem deine Aktien oder ETFs gekauft oder verkauft werden – nicht immer die besten sein müssen. Selbst kleine Unterschiede im Kurs können sich langfristig negativ auf die Rendite auswirken.

Was passiert mit PFOF ab 2026?

Ab 2026 wird PFOF in der EU verboten. Das Ziel ist, die Qualität der Handelsausführungen zu verbessern und Interessenkonflikte bei Brokern zu vermeiden. Das klingt erstmal positiv, oder? Und tatsächlich bringt es auch Vorteile: Broker müssen dann deine Aufträge an den Handelsplatz mit den besten Kursen weiterleiten, statt dorthin, wo sie selbst eine Vergütung erhalten. Aber es gibt auch eine Kehrseite: Viele Broker finanzieren ihre kostenlosen Angebote über PFOF. Wenn diese Einnahmequelle wegfällt, könnten sie die entgangenen Einnahmen durch höhere Gebühren ausgleichen. Das könnte bedeuten, dass günstige Sparpläne oder gebührenfreie Depots, die besonders bei Junior Depots attraktiv sind, teurer werden oder ganz verschwinden.

Was bedeutet das für dein Junior Depot?

Die Änderungen durch das PFOF-Verbot können für Familien mit Junior Depots einige Herausforderungen mit sich bringen:

  • Mögliche höhere Kosten: Broker könnten die Gebühren für Sparpläne oder Transaktionen erhöhen, was gerade bei kleineren Beträgen spürbar ist. Das kann die Rendite mindern.

  • Weniger Auswahl: Kleinere, kostengünstige Broker könnten vom Markt verschwinden, was die Auswahl einschränkt und dich auf teurere Anbieter zurückwirft.

 

Wie kannst du dich vorbereiten?

Es ist wichtig, dass du dir die Anbieter genau anschaust, bevor du ein Junior Depot abschließt. Achte darauf, wie transparent die Gebühren sind und wie die Depotkosten strukturiert sind. Wenn dein aktueller Broker PFOF nutzt, behalte die Entwicklung der Gebühren nach 2026 im Auge. Ein Anbieterwechsel kann sich lohnen, wenn die Kosten zu stark steigen oder die Konditionen schlechter werden. Das Wichtigste ist, dass du regelmäßig prüfst, ob dein Anbieter noch der richtige für dich ist. So stellst du sicher, dass das Geld deines Kindes möglichst effizient angelegt wird.

Übernimm die Kontrolle über eure finanzielle Absicherung!
Finde heraus, wie du eure Vorsorge planst, gezielt investierst und die besten Finanzlösungen für euch findest – Schritt für Schritt.

Ein Junior Depot ist eine attraktive Möglichkeit, langfristig für die finanzielle Zukunft eines Kindes zu sparen, aber es ist nicht für jeden die beste Wahl. Es gibt klare Vorteile, die für ein Junior Depot sprechen, aber auch einige Nachteile, die nicht ignoriert werden sollten. Diese Form der Geldanlage für Kinder eignet sich hervorragend für langfristig orientierte Familien, die bereit sind, gewisse Risiken einzugehen und sich mit den Besonderheiten dieser Anlageform auseinanderzusetzen. Es ist jedoch weniger geeignet für Familien, die kurzfristig Kapital benötigen, keine Lust auf Verwaltungsaufwand haben oder bei denen Unsicherheiten in Bezug auf die Kontrolle des Kindes nach der Volljährigkeit bestehen. Eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile ist daher entscheidend, um sicherzustellen, dass ein Junior Depot wirklich zu den individuellen Bedürfnissen und Zielen passt.

Ein Junior Depot ist zwar eine gute Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen, doch es gibt auch Situationen und Umstände, in denen diese Sparform weniger sinnvoll oder sogar ungeeignet sein könnte. Es lohnt sich, diese Aspekte vor der Entscheidung genau zu betrachten. Ein Junior Depot ist nicht ideal für Familien, die kurzfristig auf das angesparte Geld zugreifen möchten. Da Wertpapiere wie Aktien oder ETFs Schwankungen unterliegen, besteht immer die Gefahr, dass der Markt gerade zum ungünstigen Zeitpunkt fällt. Wenn du das Geld beispielsweise nach fünf Jahren benötigst, etwa für den Kauf eines Musikinstruments oder einen Auslandsaufenthalt, könnte ein Verlust eintreten, wenn du deine Anlagen in einer schwachen Marktphase verkaufen musst. Für solche Fälle bieten sich sichere Alternativen wie Tagesgeldkonten oder Festgeld an, auch wenn die Renditen dort niedriger sind.

Auch Familien, die nur unregelmäßig oder geringe Beträge sparen können, sollten das Junior Depot kritisch hinterfragen. Die Verwaltung eines Depots erfordert einen gewissen Aufwand, und bei kleinen Anlagesummen können die Kosten für Sparpläne, Transaktionen oder Depotführung einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Rendite verschlingen. Für kleinere Summen könnten traditionelle Sparmodelle wie ein einfacher ETF-Sparplan auf den Namen der Eltern eine bessere Wahl sein.

Ein weiterer Punkt ist die Kontrolle, die das Kind ab der Volljährigkeit über das Depot erhält. Wenn du unsicher bist, ob dein Kind mit dieser Verantwortung umgehen kann, oder dir Sorgen machst, dass das Geld nicht für die ursprünglich geplanten Ziele verwendet wird, solltest du überlegen, ob ein Junior Depot die richtige Lösung ist. In solchen Fällen könntest du das Vermögen stattdessen in einem eigenen Depot ansparen und später gezielt an dein Kind übertragen.

Schließlich ist ein Junior Depot auch weniger geeignet, wenn du keinerlei Interesse oder Zeit hast, dich mit den Grundlagen von Wertpapieren, Steuern und Depotverwaltung auseinanderzusetzen. Anders als bei klassischen Sparmodellen erfordert ein Junior Depot eine gewisse Einarbeitung und regelmäßige Überprüfung, um sicherzustellen, dass die Anlageziele erreicht werden.

Mit Familienvorsorge zur besten Geldanlage für dein Kind

Gerade online und auf Social Media wird viel mit den Vorteilen und vermeintlich geringen Kosten für ein Junior Depot geworben. Dabei sollten Eltern immer einen genauen Blick auf versteckte Verwaltungs- und Transaktionskosten werfen. Unserer Meinung nach ist ein Junior Depot keine Geldanlage für Einsteiger und bedarf mehr Finanzbildung und ausreichend Zeit für die Handhabung. In vielen Fällen überwiegen unserer Meinung nach auch die Nachteile und du bist mit alternativen Geldanlagen weitaus besser dran.

Wer seinem Kind eine solide finanzielle Zukunft ermöglichen will, sollte nach Alternativen suchen, die steuerliche Vorteile, Flexibilität und Absicherung kombinieren. In jedem Fall ist eine individuelle Betrachtung notwendig. Wenn du dir nicht voll im Klaren bist, welche Vor- und Nachteile ein Junior Depot mit sich bringen und ob dies die beste Wahl für deine eigene individuelle Situation und deine Wünsche ist, lass dich von einem Finanzberater deines Vertrauens dazu beraten, bevor du online ein Junior Depot abschließt. Auch wir von Familienvorsorge bieten eine Beratung dieser Art an.